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Regional

Sedna. Mythos und Wandel in der Arktis

2023-02-03 15:05:09
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Quelle: Stadt Zürich

Vor 60 Jahren wurde im Schulhaus Feld in Zürich Aussersihl das «Indianermuseum der Stadt Zürich» eröffnet, wie die Stadt Zürich mitteilt.

40 Jahre später öffnete dasselbe Museum seine Tore im Seefeld, mit neuem Namen und um eine Region reicher – die Arktis. «Inuit Art» hiess die erste Sonderausstellung in Kooperation mit der Sammlung Cerny in Bern im damals neuen Nordamerika Native Museum (NONAM).

20 Jahre seien vergangen. Die Cerny Inuit Collection sei gewachsen, die Arktis sei im NONAM fest etabliert, und das Klima habe sich zur wohl grössten Herausforderung der Menschheit entwickelt.

Zeit für einen Reload. Vor 20 Jahren tauchte die Meeresgöttin Sedna erstmals im neu eröffneten Nordamerika Native Museum im Seefeld auf.

Nun sei sie zurück – als Hauptfigur der Jubiläumsausstellung über zirkumpolare Kunst und den Wandel in der Arktis. Sedna sei nicht nur Göttin, sondern auch Mutter, genauer die Mutter der Meerestiere.

Sie entscheidet über das Jagdglück der Menschen und bestimmt, ob sie leben oder sterben. Ihre Mythen und Legenden seien so vielfältig, wie die Gemeinschaften, die sie rund um die Polarregionen erzählen.

Allen sei eines gemeinsam: Eine junge Frau erleidet ein grausames Schicksal, aber sie stirbt nicht, sondern verwandelt sich in eines der mächtigsten Wesen des polaren Pantheons.Skulpturen aus Marmor, Basalt und Speckstein, Schnitzereien aus Walknochen und den Stosszähnen von Narwalen, Zeichnungen und Druckgrafiken – Sedna ist, wie es sich für eine Göttin gehört, auch in der Kunst allgegenwärtig, ob als imposante Herrscherin, als Mutter oder Jägerin. Die Mutter der Meerestiere sei einzigartig, aber auf eine einzige Rolle lasse sie sich nicht festlegen.

In der Ausstellung sei sie es, die den roten Faden mit sich zieht, von uralten Zeiten bis zu den Herausforderungen der Gegenwart. In bester indigener Tradition erzählen Kunstschaffende alte Mythen in neuen Formen und vor dem Hintergrund des Wandels, von dem die Polarregionen besonders betroffen sind.Das Thema Arktis beschäftigt und interessiert die Bevölkerung, der Bedarf an Wissen sei gross.

Das zeigen die vielen Führungen und Workshops, die regelmässig gebucht werden, seit es die Arktis im NONAM gibt. Dass es diesen Sammlungsbereich am Museum gibt, sei einer mutigen Entscheidung der damaligen Leiterin, Denise Daenzer, zu verdanken.

Denn es gab kaum Objekte in der Sammlung, um diese Region zu repräsentieren. Dennoch öffnete das Museum am 26. Januar 2003 mit einer Handvoll Werke aus der kanadischen Arktis, geschickt inszeniert, mit der Sammlung Cerny in der Sonderausstellung und Pauli Okalik, dem ersten Premierminister des 1999 gegründeten Inuit-Territoriums Nunavut, als Ehrengast.Die Arktis sei aus dem NONAM nicht mehr wegzudenken und längst prominent in der museumseigenen Sammlung vertreten.

Auch die Liste der Polarprojekte seit 2003 könne sich sehen lassen. Während des Lockdowns erhielt der Arktisbereich noch dazu eine Auffrischung.

Anlässlich des Jubiläums werde dennoch nicht die eigene Sammlung in den Mittelpunkt gestellt, sondern diejenige, mit der das NONAM 2003 eröffnet wurde. Die Sammlung von Martha und Peter Cerny wartet nicht nur mit neuen Skulpturen und Druckgrafiken auf, sondern auch mit neuen Botschaften.Die Kunst in den Polarregionen habe sich verändert und sei zum Sprachrohr geworden.

Neben traditionellen Darstellungen von Menschen, Transformationen und Mythen, erzählt ein Schamane am Kreuz von Missionierung und Kolonialisierung und ein Flaschengeist vom Alkohol. Dazwischen taucht immer wieder Sedna auf – nun in einem Fischernetz gefangen, über den Verlust des Meereises klagend oder die Menschen rettend.

Die Kunst bringt zum Ausdruck, dass es in der Arktis brenzlig geworden ist. Wenn Kunstschaffende in ihren Werken Mammutelfenbein verwenden, das der tauende Permafrostboden freigegeben hat, weiss man, dass es für die Jäger draussen auf dem nur noch halb so dicken Meereis immer gefährlicher wird.Die Polarregionen seien vom Klimawandel schon heute mehr betroffen als jede andere Region auf der Welt.

Zirkumpolare Kunst bringt zum Ausdruck, was die Menschen in der Arktis umtreibt, was sie berührt und beschäftigt. So verschieden die Werke auch sein mögen, sie betonen die Gemeinsamkeiten und gemeinsamen Anliegen.

Ob in Kanada, Alaska, Grönland, Sapmi oder Tschukotka, eins dieser Anliegen werde überall betont: Einfach endlich mal zuhören..

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