Regional
Ein neuer Bericht der Geschäftsprüfungskommission deckt erhebliche Mängel im Projekt Citysoftnet auf, was zu Millionen-Nachkrediten und zahlreichen Kündigungen in den Direktionen BSS und SUE führte. Die GPK fordert den Gemeinderat auf, endlich Konsequenzen zu ziehen und die Verantwortung für das gescheiterte IT-Projekt zu übernehmen.
2024-12-17 15:05:03Ein von der Geschäftsprüfungskommission (GPK) in Auftrag gegebener Bericht bestätigt erhebliche Mängel im Projekt Citysoftnet, das die auftraggebenden Direktionen BSS und SUE betrifft. Die missglückte Einführung der neuen Fallführungssoftware führte zu Nachkrediten in Millionenhöhe sowie zu zahlreichen Kündigungen und Krankschreibungen von Mitarbeitenden in den betroffenen Ämtern. Die GPK fordert den Gemeinderat auf, aus diesem weiteren misslungenen IT-Projekt endlich Konsequenzen zu ziehen.
In diesem Jahr beschäftigte sich die GPK wiederholt mit dem Thema Citysoftnet. Sie hat sowohl den vom Gemeinderat in Auftrag gegebenen Untersuchungsbericht zu den Gründen der misslungenen Einführung im Sommer 2023 zur Kenntnis genommen, als auch das Projekt von einem externen Experten evaluieren lassen. Die Evaluation bestätigte, dass bei den Direktionen BSS und SUE diverse Fehler begangen wurden, darunter das Versäumnis, klare Ziele und messbare Meilensteine zu definieren.
Zusätzlich wurde der personelle Ressourcenbedarf der verwaltungsinternen Fachexpert*innen massiv unterschätzt. Auch die Untersuchung der Geschäftsprozesse auf den Veränderungsbedarf wurde versäumt. Die Zusammenarbeit zwischen der externen IT-Firma und den betroffenen Mitarbeitenden war unzureichend, und ein effektives Changemanagement fehlte praktisch gänzlich. Zudem hat das Qualitäts- und Risikomanagement offensichtlich versagt.
Die GPK sieht die Häufung der Fehler, das Versäumnis, Mängel rechtzeitig zu erkennen, sowie die fehlende politische Verantwortung als bemerkenswert und nicht akzeptabel an. Die Folgen sind schwerwiegend: Es gab Nachtragskredite in Millionenhöhe, nicht abgebaute Pendenzen und eine hohe Anzahl an Kündigungen und Krankschreibungen, was zu grosser Verunsicherung bei den Klient*innen und Mitarbeitenden sowie zu einem enormen Reputationsschaden für die Stadt Bern führte.
Die GPK erwartet, dass der Gemeinderat zügig Konsequenzen aus den festgestellten Mängeln zieht. Um zukünftige Digitalisierungsprojekte erfolgreicher durchzuführen, wird die GPK im Frühjahr Empfehlungen für den neuen Gemeinderat formulieren. Zudem erwartet die GPK eine Entschuldigung des Gemeinderates gegenüber den betroffenen Klient*innen und Mitarbeitenden.
(Quelle:Stadt Bern Bearbeitet mit ChatGPT)
Suche nach Stichworten:
Bern Citysoftnet: GPK massive Mängel Konsequenzen