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Im Guttanner Spreitgraben bedrohen seit Jahren rückläufiger Permafrost und Murgänge die Infrastruktur: Über eine Million Kubikmeter Geschiebe haben die Aare aufgefüllt und die Sicherheit der Lawinengalerie gefährdet. Um das Dorf Guttannen und den Grimselpass dauerhaft zu schützen, plant das Tiefbauamt des Kantons Bern umfassende Maßnahmen, die bis zu 25 Millionen Franken kosten könnten.
2025-01-30 21:05:03Im Spreitgraben auf dem Gemeindegebiet Guttannen gibt es aufgrund des zurückgehenden Permafrosts am Ritzlihorn seit Jahren zahlreiche Murgänge. Diese haben bisher über eine Million Kubikmeter Geschiebe in die Aare verfrachtet, wodurch die Sohle der Aare stellenweise bis zu 20 Meter höher liegt als noch 2009. Geologen prognostizieren, dass bis über das Jahr 2050 hinaus aufgrund des Anstiegs der Permafrostgrenze weitere Murgänge und zunehmende Geschiebeablagerungen zu erwarten sind. Diese Ablagerungen gefährden die Tragfähigkeit der Lawinengalerie in den kommenden Jahren massiv.
Des Weiteren besteht die Gefahr, dass Murgänge seitlich aus dem Spreitgraben ausbrechen können. Aus diesem Grund hat das Tiefbauamt des Kantons Bern verschiedene Lösungen untersucht, um die Kantonsstrasse dauerhaft zu sichern, damit die Erschliessung des Dorfes Guttannen, des Grimselpasses und der Kraftwerksanlagen der KWO langfristig gewährleistet werden kann. Die bestgeeignete Lösung scheint die Verstärkung und Verlängerung der Lawinengalerie zu sein, die dafür ausgelegt werden kann, die anfallenden Lasten zu tragen.
Falls sich herausstellt, dass die Wahrscheinlichkeit von ausbrechenden Murgängen hoch ist, könnte die Galerie in Richtung Guttannen um 100 Meter verlängert werden. Die Bau- und Verkehrsdirektion plant, schnellstmöglich die Projektierung auszulösen und die erforderlichen Kredite zu beantragen. Die geschätzten Kosten für die gesamten Schutzmassnahmen belaufen sich auf etwa 25 Millionen Franken.
Zusätzlich zu den Anpassungen der Lawinengalerie hat das Tiefbauamt auch die Möglichkeit geprüft, den Spreitgraben und das Gefahrengebiet mit einer langen Brücke zu umfahren. Diese Variante wurde jedoch aus Kostengründen sowie wegen der massiven Eingriffe in die Umwelt und Landschaft verworfen. Auch eine umfangreiche Ausbaggerung des abgelagerten Murgangmaterials in der Aare wurde als ineffektiv erachtet, da weiterhin die Gefahr von Schäden an der Galerie bestehen würde.
(Quelle:Kanton Bern Bearbeitet mit ChatGPT)
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