Regional
Untersuchungen des Tigermückenbestandes im Obstberg (Bild: Stadt Bern)
In den letzten Jahren wurden im Obstbergquartier bei Untersuchungen Vorkommen der Tigermücke festgestellt, wie die Stadt Bern ausführt.
Zur genaueren Analyse des Bestandes führt das Schweizerische Tropeninstitut (Swiss TPH) in den kommenden Monaten Kontrolluntersuchungen durch. Anschliessend werde entschieden, mit welchen Massnahmen die dauerhafte Etablierung der Tigermücke in Bern verhindert werden soll.Die Asiatische Tigermücke wurde im Obstbergquartier erstmals im September 2019 gesichtet.
Im Herbst 2020 bestätigten Proben des Schweizerischen Tropeninstituts (Swiss TPH) aus über 60 potenziellen Brutstätten das Vorkommen der Asiatischen Tigermücke im Quartier. 2021 führte das Swiss TPH von Juni bis September erneut ein Monitoring im betroffenen Gebiet durch, um zu prüfen, ob die Tigermücke wieder verschwunden sei oder sich weiter ausgebreitet hat.
Dabei zeigte sich, dass sich die Asiatische Tigermücke im Obstberg offenbar erfolgreich fortpflanzt.Eine dauerhafte Etablierung des Insekts im Quartier und seine Ausbreitung im Stadtgebiet sollen unbedingt verhindert werden. Zur genaueren Analyse der Situation und der Festlegung geeigneter Bekämpfungsmassnahmen werde das Monitoring ab sofort und in den kommenden Monaten wiederholt.
Sollten wieder Tigermücken festgestellt werden, müssen die genauen Standorte der Eiablage und Larvenentwicklung gesucht und beseitigt werden. Dazu müssen allenfalls einige Standorte regelmässig mit einem biologischen Larvizid behandelt werden.
Zusätzlich solle im Rahmen des Monitorings die Dichte der frei fliegenden Tigermücken ermittelt werden.Um der weiteren Vermehrung und Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke im Obstbergquartier entgegenzuwirken, sei die Stadt Bern auf die Mithilfe der Anwohner*innen im Quartier angewiesen. Da sich die Mücken bereits in kleinsten Wasseransammlungen vermehren können, seien diese unbedingt zu vermeiden.
Wasserbehälter jeglicher Art wie Topfuntersätze, Giesskannen und Regenschirmständer sollten bis Ende Oktober wöchentlich entleert und mit einem Tuch oder einer Bürste gut ausgerieben werden, um allfällige Eiablagen zu entfernen. Darüber hinaus sollten Regentonnen mit einem Deckel oder einem Mückennetz dicht verschlossen sowie Abflüsse und Dachrinnen regelmässig auf Verstopfungen kontrolliert und falls nötig gereinigt werden.
Baumhöhlen, in denen sich Wasser sammelt, können mit Sand gefüllt werden. In belebten Gartenteichen hingegen seien keine Massnahmen erforderlich, da die Mückenlarven dort gefressen werden.
Auch Swimmingpools oder Gewässer mit bewegter Wasseroberfläche bieten keine Eiablagemöglichkeiten.Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) sei nicht grösser als ein 5-Rappen-Stück. Sie habe auf ihren Hinterbeinen fünf weisse Ringe und auf dem Rücken eine weisse Linie.
Die Asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus Südostasien und habe sich weltweit ausgebreitet.Sie könne Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen. In der Schweiz wurden allerdings bisher keine solchen Übertragungen festgestellt.
Es gibt es auch keine Hinweise darauf, dass COVID-19 durch Stechmücken übertragen werden kann. Es besteht deshalb momentan keine gesundheitliche Gefährdung.
Tigermücken seien jedoch sehr lästig, da sie auch tagsüber aktiv und sehr stechfreudig sind.In der Schweiz wurde die Asiatische Tigermücke erstmals 2003 im Kanton Tessin gefunden, wo sie sich mittlerweile etabliert habe und mit grossem Aufwand bekämpft wird. Auch in Basel breitet sie sich zunehmend aus und werde regelmässig mit einem biologischen Larvizid bekämpft.Wer eine Mücke mit den beschriebenen Merkmalen entdeckt, könne dies unter www.muecken-schweiz.ch beim Schweizerischen Mückennetzwerk melden.
Weitere Informationen unter: www.tiger-platform.eu.
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